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Zitadelle Bitche

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Die Zitadelle von Bitsch (Bitche) in Lothringen

Das etwa 366 m lange (ohne die Außenbasteien ca. 300 m) und 30 bis 60 m breite Sandsteinplateau, auf dem die Zitadelle errichtet wurde, überragt die Umgebung von Bitsch um etwa 80 m, bei etwa 40 m hohen Festungswänden.
 
 


 
Einst als mittelalterliche Burg des 12. oder 13. Jahrhunderts erbaut, wurde die Burg zwischen 1683 und 1697 durch eine Zitadelle nach Plänen von Sébastien Le Prestre de Vauban ersetzt. Sie wurde jedoch 1698 nach dem Frieden von Rijswijk wieder geschleift und von 1740 bis 1765 durch den Ingenieur Louis de Cormontaigne erneut befestigt. Der gesamte steile Sandsteinfelsen ist dabei durchzogen von einem Labyrinth in den Fels getriebener unterirdischer Gänge, Kasematten und großen Hallen.
 
Während der Belagerung im preußisch-französischen Krieg  in den Jahren 1870–1871 wurde die Zitadelle teilweise zerstört. Die  Anlage wurde 230 Tage lang belagert. In dieser Zeit widerstand die  Zitadelle unter dem Kommando von Louis-Casimir Teyssier den Angriffen  einer bayerischen Armee mit einer Stärke von 7000 Mann und drei starken Bombardierungen. Die Besatzung der Festung bestand aus einem 800 Mann starken Bataillon des 86e régiment d’infanterie de ligne, 200 Zöllnern (Douaniers), 250 Reserveartilleristen, 250 Nationalgardisten, 30 Gendarmen und 1200 weiteren Soldaten aus 70 verschiedenen Einheiten.  
Auch nach der Reichsgründung leistete Teyssier erbitterten Widerstand, da er bis zum 27. März 1871 keinen offiziellen Evakuierungsbefehl erhielt. Im März 1871 gaben ihm die Preußen schließlich freies Geleit und  erlaubten den Ausmarsch der Franzosen mit Waffen aus der Festung von  Bitche.

Die deutsche Militärverwaltung des Reichslands Elsass-Lothringen ließ die Festung von 1870 bis 1900 modernisieren und mit einer preußischen Garnison besetzen. Die Zitadelle war die letzte große Festung, die zur Verstärkung der Reichslande ausgebaut wurde. Durch die Weiterentwicklung der Artillerie verlor das Werk gegen Ende des 19. Jahrhunderts seine militärische Bedeutung.


Die Zitadelle im Morgennebel

Beschreibung der Festung

Die Zitadelle bildet mit dem Sandsteinkegel, wie eingangs beschrieben, etwa 40 m hohe senkrechte Wände. In den Felsen getriebene Souterrains  boten in der Zeit bis zum 20. Jahrhundert bombensicheren Schutz für die  Besatzung der Festung in Form von separaten Räumen für Offiziere,  Unteroffiziere und Mannschaften sowie für erforderliche  Infrastruktureinrichtungen. Für Friedenszeiten wurden auf dem obersten  Plateau zwei Kasernen (caserne de la garnison) und eine Kapelle im klassizistischen Stil  errichtet. Unter der Kapelle befindet sich ein 450 m³ großes  Wasserreservoir. Das Gebäude der Festungskommandantur (État-major)  befindet sich gegenüber der Kapelle.
Durch geschickte Geländeausnutzung gelang ihm die Anordnung von mehrstufigen Geschützetagen. Das gestufte Feuer wurde durch eine Aufteilung des Felsens in einen Hauptteil und zwei detachierte Werke, eine Lünette im Westen (Kleiner Kopf) und ein Hornwerk im Osten (Großer Kopf), gewährleistet. Die Flankensicherung wurde durch vier aus dem Hauptteil hervorspringende Basteien gewährleistet.
Der Zugang zur Feste führt über eine große Rampe mit Zugbrücke  und Poterne.

Im Innern der Zitadelle

Der gesamte steile Sandsteinfelsen ist durchzogen von einem Labyrinth in den Fels getriebener unterirdischer Gänge, Kasematten und großen Hallen auf einer Gesamtfläche von etwa 3000 qm. Die Dicke der Wände beträgt etwa 5,50 Meter.

Einige wenige Impressionen des Interieurs und des Museumsinventars
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