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Festung Neuf-Brisach

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Die Festung Neuf-Brisach/F
(Neu Breisach)

Am 06. Septemberg 1698 erteilt der franz. König, Ludwig XIV., die Genehmigung zum Bau einer Festung, welche auf freiem Feld, inmitten von Äckern und Feuchtgebieten entstehen sollte und den Namen Neuf-Brisack (später Neuf-Brisach) erhielt.
Der Bau erfolgte ab 1699 und war 1702 in begrenztem Armierungszustand, 1703 bereits verteidigungsfähig. Die Bauarbeiten waren 1708 endgültig abgeschlossen.

Errichtet wurde Sie durch den französischen Festungsbaumeister und Marschall
Sébastien Le Prestre de Vauban (1633–1707).

Unter der Gesamtführung von Jacques de Tarade (Directeur des Fortifications d’Alsace) und seines Ingenieurstabes wurden die Arbeiten durchgeführt.
Der Ingenieur vom Platz Jean de Fiers stützte sich auf ein Unternehmer-Syndikat unter der  Leitung eines Unternehmers holländischer Herkunft, Jean-Baptiste de Regemorte. Vauban selbst besuchte die Festung jedoch nur zwei Mal: Im April 1702 und im August 1703, um von dort aus die alte Festung Breisach erfolgreich zu belagern.
   
Die Festung Neu-Breisach

Die achteckig, sternförmige Festungsanlage hat eine solche Dimension, daß eine ganze Stadt darin Platz findet und ist bis zum heutigen Tag fast vollständig erhalten. Die Häuserblöcke sind mit 50 x 50 m gleich groß, der zentrale "Place d’Armes" hat die Größe von zwei mal zwei Häuserblocks.


An den acht Ecken wurden jeweils 5-eckige bastionierte Türme errichtet (Facen und Flanken mit je 15 m). Jeder Turm verteidigte die beiden benachbarten Türme, wobei jeder mit vier Geschützen auf einer Terrasse und vier weiteren in Kasematten bestückt war. Der Zwischenwall war gebrochen bzw. abgesetzt, um vier zusätzlichen Geschütze, zwei oben auf dem Wall sowie zwei in Kasematten, die Verteidigung der bastionierten Front, der Kurtine (dem Teilstück des Walls zwischen zwei  bastionierten Türmen), zu ermöglichen.

Vor dem zwischen den Türmen liegende Hauptwall (Kurtine) lagen Zangenwerke (Grabenschere, Tenaille). Diese wurden von den jeweils vor den Türmen liegende Kontergarden (Contregard) flankiert.
Die Deckung der Zangenwerke übernahmen davor liegende (Ravelin-)Reduit, die wiederum durch Halbmonde (Ravelin) gedeckt wurden.

Diese Tiefenstaffelung zeichnete die Verteidigung Neuf-Brisach's aus, d. h. durch mehrere hintereinander folgende Hindernisse oder Verteidigungslinien. Jedes Werk und jede Verteidigungslinie wurde so durch die nächste Verteidigungslinie gedeckt. Die zahlreichen Festungskanonen ermöglichten Kreuzfeuer auf alle Punkte des Vorgeländes (Glacis).  

Von den ehemals vier Stadttoren sind noch zwei im Urzustand erhalten: Das Belforter- und das Colmarer Tor.
Das Straßburger- und das Basler Tor wurden im Jahr 1902 aus verkehrstechnischen Gründen abgetragen und in der Durchfahrt verbreitert.

Die Festung steht (neben weiteren Festungsanlagen Vauban's) auf der Welterbeliste der UNESCO

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